Geschichte

Herkunft des Names "Köckelwick" und erste Erwähnung

Der Zusatz "wick" kommt in mehreren Namen von Bauernschaften des Westmünsterlandes vor. Vermutlich wurde so ein Einzelhof bezeichnet, bevor der Name auf das umliegende Gelände überging. Das "Wick" hatte die Bedeutung Zaun, Umzäuntes, die sich auf eine umhegte, eingefriedete Hofstelle, einen Einzelhof, sodann auf "Siedlung" unterschiedlicher Prägung erstreckte. Es wird sich um die Hofstelle des später Köckelsbur genannten Hofes handeln: Der Name taucht erstmals 1120 als "Kuckelwic" auf. Seit 1336 findet sich in den Belegen der Zusatz burscap, d.h. der Hofname ist bereits auf das umliegende Gebiet übertragen worden. Es ist möglich, dass es sich bei "Kukil" um eine Koseform des Namens Cugo / Hugo handelt.

Entwicklung der Einwohnerzahl

In der ältesten Schatzung (Steuerliste) aus dem Jahre 1537 werden 12 Höfe mit folgenden Namen aufgeführt: De Rewer, Brevynck, Harlemann, Oetbertinck, Lubbertinck, Nienhus, Kockelwick, Johann Kranendyeck, Wissink, Vidua up Kockelwick, Oetbertingh Kotter, Otto Kranendyeck.

Bis zum Jahre 1665 ist die Anzahl der Höfe auf 27 angestiegen, wobei die Erhöhung von der Gründung von Kotten und Leibzuchten herrührt. Die Höfe, die 1537 genannt wurden, stellen auch noch 130 Jahre später die neun Höfe dar, die einen oder mehr Reichsthaler Steuern zahlen konnten, also die hächsten Steuersätze zu zahlen hatten. Lediglich die Höfe der Witke Kockelwick, Oetbertingh Kotter und Otto Kranendyeck finden sich nicht wieder.

Die Anzahl der Einwohner lässt sich erstmals aus der Personenschatzung von 1664 schätzen. Danach lebten in Köckelwick ca. 120 Menschen. In dieser Anzahl sind auch Knechte und Mägde enthalten. Genauer lässt sich die Anzahl nicht angeben, da die Schatzung für die beiden Bauerschaften Doemern und Köckelwick gemeinsam erfolgte. Eine genaue Angabe der Einwohner lässt sich aus dem Status Animarum (= Stand, Anzahl der Seelen) aus dem Jahre 1749 entnehmen. Die Einwohnerzahl war inzwischen auf 275 gesteigen. In der Populationsliste des Kirchspiels Vreden von 1806 sind für Köckelwick 360 Personen verzeichnet, die in 53 Feuerstätten, d.h. "Häusern", lebten.

Es lebten 19 Männer und 29 Frauen als Gesinde oder Verwandte mit auf den Hofstellen. Bereits vor knapp 200 Jahren übertrag die Zahl der weiblichen Einwohner mit 183 knapp die Zahl der Personen männlichen Geschlechts mit 177.

Entwicklung der Landschaft

Eine krasse Veränderung erfuhr die Landschaft Köckelwicks in den letzten 150 Jahren. Beherrschte 1842 noch weitgehend die Heide das Gebiet, so hat die Aufforstung bis 1895 im südlichen Teil Fortschritte gemacht, doch nehmen Heide und Sumpf immer noch einen großen Teil der Bauerschaft ein. Das wandelte sich nun deutlich im 20. Jahrhundert. Das Grünland eroberte die Heide und das Sumpfland mit Ausnahme des Naturschutzgebietes "Schwattet Gatt" und drängte zugleich auch den Nadelwald wieder zurück. Keine Nutzungsänderung, aber erhebliche Veränderungen der Parzellierung, der Wege und Wasserläufe erfuhr die Landschaft im Rahmen der Flurbereinigung in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Die Veränderungen, die in den 80er und 90er Jahren erfolgten, sind anderer Art. War die Bauerschaft immer bäuerlich geprägt, so wurden in den letzten 20 Jahren immer mehr Höfe zu Nebenerwerbshöfen bzw. wurde die Landwirtschaft aufgegeben.

Köckelwick war eine Bauerschaft, die an Vreden grenzte, ohne dass dies im Landschaftsbild erkennbar war. Dies änderte sich aber in dem Maße, in dem zunächst eine Ausbreitung der städtischen Besiedlung bis an die Bauerschaftsgrenze erfolgte, und mit den Bebauungsplänen Schelver Diek und Köckelwicker Esch wurden große Teile Köckelwicks als Wohngebiete ausgewiesen.